„Da habt ihr ja aber wieder einige Stunden geschuftet!“. Das ist nur eine von vielen positiven Reaktionen, die wir von den ca. 330 – 350 Besuchern am vergangenen Sonntag am „Tag des offenen Denkmals“ hörten. Tatsächlich leisteten wir schon rund 400 Stunden um das Werk XXXVIII, den Örlinger Turm (im Ulmer Volksmund auch "Schweden Turm" genannt), herzurichten. Im Innenbereich wurden nicht originale Einrichtungsgegenstände entsorgt und im Außenbereich mit dem Abbruch
. von einsturzgefährdeten Anbauten aus der Zeit der Jugendherberge begonnen. Von der Mauer wurde der Efeu entfernt und ein Weinstock, den italienische Gastarbeiter (bis 2008 Bewohner des Turmes) gepflanzt hatten, an einem neu errichteten Holzgerüst befestigt. Fertig sind wir da noch lange nicht – da wartet noch viel Arbeit auf uns!Die Besucher konnten sich vom Fortschritt der Aktionen überzeugen und, zum ersten Mal seit über 40 Jahren, in das einzigartige Gebäude hinein gehen. Hier zeigten wir ihnen die in Ulm einmaligen Maschikuli (Senkscharten) und den Geschützaufzug. Beide Einrichtungen wurden erst am Samstag zuvor freigelegt. Bei den Senkscharten handelt es sich um schräg nach unten gerichtete Öffnungen an der Außenseite zum Beschuss oder Bewurf des Angreifers wenn er sich bereits am Fuße des Turmes befand. Gott sei Dank kam es nie dazu und so wurde der von 1850-52 erbaute Turm von keinem Feind zerstört.
Übrigens: Die vorbeiführende Bahnlinie Stuttgart -Ulm wurde schon 1845–50 gebaut und feiert heuer ihren 160 Geburtstag. Das sie nach / über Ulm gebaut wurde, verdanken wir der Bundesfestung - der Bau des Örlinger Turmes war aber schon lange vor einer geplanten Eisenbahnlinie beschlossen worden, weil das Örlinger Tal im toten Winkel des Fort Prittwitz und des Fort Albeck liegt.
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