In den vergangenen Jahren hat sich im Verein der „Denkmalschutz to go“ etabliert. Die Mitglieder entfernen im Rahmen ihrer „Festungswache“ quasi „im vorbeigehen“ aufkommenden Efeu.
An vielen Stellen hat sich dies bewährt und schützt mit wenig Arbeitsaufwand bereits freigelegtes Mauerwerk oder verhindert das Einwachsen.
Seit gut einem halben Jahr gibt es eine weitere Version: die „Efeu-Task-Force“. Hierbei verabreden sich bis zu 5 Mitglieder und bearbeiten ein zuvor ausgesuchtes Mauerwerk. Das geschieht meist an Werktagen – somit wird die
samstägliche Arbeit im Festungsmuseum Fort Oberer Kuhberg, im Fort Friedrichsau. im Fort Oberer Eselsberg oder im Fort Safranberg nicht geschwächt. Bereits im August wurde in 2 Aktionen die gesamte Escarpenmauer von der Hermann-Köhl-Str. bis zur Schützenstr. vom Efeu entfernt. Auf der ca. 900m langen Strecke wuchs er bereits an zahlreichen Stellen, auf einer Breite von bis zu 10m, die 5,5m hohe Mauer empor.
Heute wurde in Neu-Ulm bei der Caponniere 6 die Mauern des rechten Ausgangstores und die des rechten Ausfallhofes befreit. Ein Team von 3 Mitgliedern rückte mit einer Leiter, Handwerkzeug und viel Motivation an. Nach ca. 8h konnte man endlich wieder das Mauerwerk sehen – so viel zum Positiven.
Die negative Seite kam dann, wie erwartet, zum Vorschein: Im gesamten Festungsabschnitt wachsen zu viele Bäume in Bereichen, an denen sie bereits erheblichen Schaden angerichtet haben. Sie drücken die schweren Gesimssteine (siehe Bilder) auf die Seite und das Wurzelwerk schiebt sich tief hinter das Mauerwerk oder in die Gewölbestruktur.
Wir empfehlen der Stadt Neu-Ulm hier dringend tätig zu werden!
An vielen Stellen ist schon jetzt eine Reparatur nötig, an anderen Stellen könnte durch sofortiges Handeln schlimmeres vermieden werden. Das Naherholungsgebiet Glacis, mit dem bei jeder Gelegenheit geworben wird, besteht nicht nur aus der Veranstaltungsbühne und den sichtbaren Mauern. Ein Blick dahinter oder zu den Wallanlagen verdeutlicht, wie schlimm es um die denkmalgeschütze Anlage steht.
Wir engagieren uns auch zukünftig gerne, aber der enorme Schadbewuchs übersteigt unsere Möglichkeiten!